
Egal, ob Sie eine Katze beim Züchter, im Tierheim
oder bei Bekannten erwerben, nachfolgender Text soll Ihnen ein paar wichtige
Dinge mit auf den Weg geben.
Einrichtung
Bevor eine Katze einzieht, sollten Sie
folgende Dinge angeschafft haben:
eine Katzentoilette, ein
Schäufelchen, um die Toilette zu säubern, Katzenstreu
Futterschüsselchen für Futter und Wasser, evtl. ein Tablett
oder Set, auf das sie das Futter stellen können
Naßfutter, Rohfleisch (Trockenfutter?)
einen stabilen Kratzbaum, um die Möbel zu schonen, und um der Katze
die Möglichkeit zu geben, ihren Trieb, in die Höhe zu klettern
und die Krallen abzuwetzen, ausleben zu können
eine Bürste oder einen Kamm zur Unterstützung bei der Fellpflege
das ein oder andere Spielzeug, das können Fellmäuschen sein,
ein Spielangel, kleine Bällchen, sie können auch selber etwas
nähen oder basteln.
Impfungen und Gesundheit
Wenn Sie eine Katze ausgesucht haben, fragen Sie nach dem Impfpass. Eine
Katze sollte minimum gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche
geimpft sein, eine reine Wohnungskatze muß nicht gegen Tollwut geimpft
werden. Wenn Sie beim Züchter kaufen, sollte eine Erstimpfung gegen
Tollwut aber vorhanden sein.
Außerdem sollten Sie gegen Leukose impfen, da man Viren auch
mit den Schuhen in die Wohnung tragen kann. Vorher ist ein Test vom TA
zu machen, ob Ihre Auserwählte Leukose-frei ist, es sei denn, die
Katze kommt aus einem sicher leukosefreien Zuhause.
Es gibt einen Schnell-Test (10 Min. Wartezeit beim Tierarzt), mit dem
man die Virämie nachweisen kann, ganz sicher ist dieser Test aber
nicht. Viel besser ist ein Bluttest, der natürlich aufwendiger und
teurer ist und auf dessen Ergebnis Sie 1 bis 2 Tage warten müssen.
Vom Leukose-Virus weiß man heute, daß es Katzen gibt, die
eine Infektion mit demselben durchmachen und ihn besiegen. Manche dieser
Katzen besiegen den Virus tatsächlich, andere aber behalten ihn im
Körper und können ihn ausscheiden. Diese Ausscheider kann man
bislang nicht durch einen Test ermitteln.
Auch gibt es Katzen lt. jüngerer Forschung, die den Virus in einem
einzelnen Organ, z.b. Auge, Zitze oder im Knochenmark speichern. Um einigermassen
sicher zu sein, sollte man zukünftig als Züchter einen PCR-Test
vom Blut machen lassen.
Impft man in eine Katze Leukose hinein, die bereits infiziert ist, aber
keine klinischen Symptome zeigt, bricht die Krankheit in aller Regel erst
recht aus. Deshalb nochmal: Vor einer Impfung unbedingt testen lassen!
Desweitern gibt es Impfungen gegen Fip und Chlamydien, deren
Wirksamkeit und Nutzen nicht von allen TA gleich eingeschätzt werden.
Da ich selber mit der Chlamydien-Impfung schlechte Erfahrung gemacht habe,
impfe ich nicht mehr. Eine meiner Katzen erkrankte nämlich nach der
Impfung mit einem sog. Kombi-Impfstoff (gegen Schnupfen, Seuche, Leukose
und Chlamydien) an Chlamydien. Eine Chlamydien-Imfektion äußert
sich u.a. in Niesen, Schnupfen und eitriger Bindehautentzündung,
ein Nachweis ist per Abstrich möglich. Chlamydien müssen mit
hochdosiertem Antibiotika behandelt werden, ein Gang zum Tierarzt ist
unausweichlich.
Es gibt auch eine Impfung gegen Fip, deren Wirksamkeit sehr umstritten
ist, da man davon ausgehen muß, daß die meisten Katzen schon
infinziert sind, wenn sie geimpft werden. Alternativ hierzu gibt es eine
homöophatische Impf-Nosode. Bis dato gibt es keinen Test, um Fip
bei einer gesunden Katze nachzuweisen. Aufschluß über den Gesundheitszustand
der Katze gibt bislang nur ein sog. großes Blutbild. Die Höhe
des Titers allein sagt nichts über eine mögliche Fip-Erkrankung
aus, da es Tiere mit Titer null gibt, die an Fip sterben, darin sind sich
die Fachleute einig. Zu Fip laufen und liefen viele Studien. Fip wird
durch-Viren ausgelöst. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen,
gibt es allophatisch meist keine Heilung. Eher noch hat die Naturheilkunde
manchem Tier eine Heilungschance zu bieten.
Ein bekannter Virologe empfiehlt hingegen folgende Maßnahmen zur
Vermeidung von Fip: Streßfreie Umgebung, Haltung der Katzen in kleinen
Gruppen, Säuberung der Katzentoilette zwei mal täglich, da die
Ansteckung über die im Kot ausgeschiedenen Viren erfolgt.
Der Ausbruch von Fip kann sich über mehrere Monate hinziehen. Früher
gab es häufig die sog. feuchte Form, die mit Flüssigkeits-Ergüßen
in den Bauchraum einherging. Das sah man am vermehrten Bauchumfang und
konnte auch mittels Punktion eine Fip diagnostizieren (gelbe, klebrige
Flüssigkeit).
Heute gibt es immer mehr atypische Verläufe und die sog. trockene
Fip. Im Endstadium äußert sich die Erkrankung in etwas so:
Die Tiere werden apathisch, freßen nicht mehr, sie können sich
erbrechen, sie können eine Gelbsucht entwickeln, sie haben flüssigen
Durchfall, normale Medikammente schlagen nicht an. Manche haben in den
Augen Ablagerungen. Wird in diesem Stadium ein großes Blutbild gemacht,
dann verändern sich ganz gravierend die Blutwerte.
Außerdem weiß man, daß eine Katze, die eine Fip-Infektion
durchmacht, hohe Mengen an Viren mit dem Kot auscheidet. Man kann eine
Kot-Tupfer-Probe machen und mittels PCR nachweisen, ob Viren ausgeschieden
wurden oder nicht. Leider ist es noch nicht möglich, die Menge der
Viren zu bestimmen, sondern nur, ob oder ob keine Viren ausgeschieden
werden.
Als Ursache für Durchfall kommt auch anderes in Betracht, z.B. Toxoplasmose,
Bakterien, Wurmbefall, etc. Nicht jede Katze, die Durchfall hat, ist an
Fip erkrankt.
Überprüfen Sie das Fell auf Parasiten (Milben, Flöhe),
Flöhe verursachen oft Hautiritationen, fahren Sie der Katze mit den
Fingern über die Haut, dann merken Sie, wenn da was nicht stimmt.
Flöhe kann man mit sog. "Spot on" - Lösungen, die
beim Tierarzt erhältlich sind, behandeln. Evtl. ist auch eine Behandlung
der Umgebung mit einen Spray notwendig. Es gibt auch ein Medikament beim
Tierarzt, das die Entwicklung der Flohlarven verhindert, kann durch Injektion
oder oral gegeben werden.
Nach der Behandlung sollten Sie die Katze entwurmen, auch gegen Bandwurm,
da er von den Flöhen übertragen werden kann. Sind kahle Stellen
oder Krusten auf den Ohren, Finger weg von dieser Katze, möglicher
weise hat sie Pilz, das ist auch für Menschen ansteckend und
muß über einen längeren Zeitraum mit Fungiziden äußerlich
und innerlich konsequent behandelt werden. Aber ganz klar: Pilz ist behandelbar.
Es gibt eine gut verträgliche und bezahlbare Impfung von der Fa.
Riehmser, die Pilz ausheilt und vor ihm schützt. Eine Umgebungsbehandlung
ist mit einem Ozon-Gerät möglich, übrigens werden damit
auch unagenehme Gerüche und sämtliche Mirkoroganismen, z.b.
Milben oder Floheier, beseitigt.
Schauen Sie auch in die Ohren des Tieres, dicke, schwarze Borken deuten
auf Ohrmilben-Befall hin, dieser kann aber relativ einfach mit
einer Lösung, die ins Ohr geträufelt wird, behandelt werden.
Ein weiteres Anzeichen hierfür ist ständiges Kratzen an den
Ohren. Auch hier muß über mehrere Wochen behandelt werden,
um auch die Larven zu erwischen.
Sollte Ihre Katze ein Freigänger sein, empfehle ich das Implantieren
eines sog. Mikro-Chip, der unter die Haut gesetzt wird, mein Tierarzt
macht das am liebsten gleichzeitig mit der Kastration. Grundsätzlich
ist ein Mikro-Chip natürlich auch ohne Narkose setzbar, die heutige
Generation Mikro-Chip ist sehr klein. Er erleichtert Ihnen als Liebhaber
mit einer Freigänger-Katze das Auffinden der Katze, sollte Sie sich
verlaufen. Bei Zuchtkatzen, die ins Ausland reisen, muß gechipt
werden, auch ist er für Untersuchungen wie HCM- und PKD - Schall
zwingend erforderlich.
HCM
Da ich eine Katze (Ellinor) in der Zucht habe, deren Mutter (Akiulina)
HCM positiv getestet wurde, möchte ich kurz auf HCM eingehen. HCM
ist eine Erkrankung des Herzens, die es nicht nur bei den Sibirern, sondern
bei allen Katzen, auch bei anderen Arten gibt. Es gibt eine erbliche Form
und eine erworbene, die durch eine nicht bemerkte Infektion entsteht.
Die auf HCM bzw. Ultraschall-Diagnostik spezialisierten Tierärzte
können beide Formen unterscheiden.
Akiulina hat eine Sondernform von HCM, Fokale Hypertrophie. An dieser
Form von HCM sterben Katzen i.d.R. nicht und sie erleiden auch keine großen
Lebensbeeinträchtigungen. Dennoch ist dies keine Freigabe, mit so
einer Katze zu züchten und die Kastration ist meiner Ansicht nach
unabwendbar. Dadurch, daß meist keine Probleme auftreten, wird sie
vom Besitzer auch nicht bemerkt. Akiulina wurde jedenfalls konsequenterweise
kastriert.
Die Chance, daß die Kitten aus einer Verpaarung mit einer solchen
an HCM erkrankten Katze gesund sind, sind immer hin
50 : 50, wenn der andere Elternteil gesund ist oder war. Genau das ist
bei Ellinor der Fall, Bastijan von der Taimyr ist HCM negativ geschallt
worden und so wie es aussieht, ist der Kelch an ihr vorbei gegangen.
Ich habe meine Ellinor schon früh, nämlich innerhalb von vier
Wochen, nachdem ich von Akiulina´s Befund erfahren hatte, mit knapp
2 Jahren auf HCM schallen lassen. Die untersuchende Ärztin Dr. Schlieter
erklärte mir, daß man eine Fokale Hypertrophie schon in diesem
Alter sehen würde. Außerdem würden sich die Wissenschaftler
bei dieser HCM-Form noch darüber streiten, ob sie erblich ist oder
nicht. Dr. Schlieter hat übrigens Akiulina und Ellinor geschallt.
Ellinor ist, wie bereits geschrieben, HCM negativ. Keines der Nachkommen
von Akiulina hat bis heute eine HCM entwickelt..
Leider ist das noch kein Grund für totale Entwarnung, da HCM ein
bis zwei Generationen überspringen kann, bis sie sich wieder zeigt.
Bzw. vielmehr wird von den Kardiologen vermutet, dass die Formen so leicht
sind, dass sie nicht erkannt werden.
Aktuell gibt es aber keinen Grund, mit dieser Linie nicht zu züchten.
Längst nicht alle Katzen aus gefährdeten Linien sind geschallt,
eine Zusammenarbeit der Züchter gibt es nur teilweise, und die Praxis,
Katzen erst ab 3 Jahren nach einem ersten negativen HCM-Schall einzusetzen,
der dann auch noch keine 100 % Sicherheit bietet, ist schlicht nicht praktikabel.
Bei HCM ist es leider nicht so einfach wie bei PKD. Da bei den Sibirern
bislang vergleichsweise wenige Tiere betroffen sind, habe ich die Hoffnung,
daß viele Züchter wachgerüttelt wurden, ihre Zuchtkatzen
schallen lassen und wir somit das Schreckgespenst HCM ganz schnell aus
der Zucht Sibirischer Katzen verbannen können. Denn eine Katze, die
selber HCM hat oder die Kitten geboren hat, die später an erblicher
HCM erkrankten, gehört definitiv aus der Zucht. Fatal ist mit Sicherheit
die Verpaarung von zwei nicht wissentlich HCM positiven Katzen.
Wie HCM genau vererbt wird, ist bislang noch nicht abschließend
geklärt. Viele ausführliche Infos und Erklärungen zu HCM
finden sie auf Pawpeds und auf einer Seite der Tierklinik München,
die Links, auch zu einer Datenbank über die getesteten Sibis in Deutschland
finden Sie auf meiner Freunde-Seite.
Für den Freiburger Raum kann ich Dr. Susanne Schlieter nur wärmstens
für Ultraschall-Untersuchungen jeder Art empfehlen, sie ist sehr
kompetent und kann auch dem Laien Fachbegriffe verständlich erläutern.
Sie ist spezialisiert auf Kardiologie, Internistik und Ultraschalldiagnostik,
und hat Räume in der Kleintierpraxis von Gramm in der Glümerstr.
in Freiburg. Ihre Kontaktdaten finden sich ebenfalls auf Pawpeds.com.
Futter
Naßfutter, Wasser. Trockenfutter stehen bei uns immer zur Verfügung.
Naßfutter gibt es zwei bis drei mal täglich, je nach dem, wenn
wir Jungtiere haben, auch öfter. Diese freßen mehrmals täglich
kleinere Mengen.
Seit einiger Zeit beschäfitge ich mich mit der Ernährung von
Katzen und habe einige Futtersorten angeschafft, die auf einen hohen Anteil
von Getreide verzichten, ebenso auf Geschmacks- und Konservierungsstoffe.
Leider gibt es dieTrocken-Futter-Sorten nicht im Laden vor Ort, sondern
ich muss es im Internet bestellen.
Am liebsten würde ich ganz auf Trockenfutter verzichten, denn Katzen
sind von Natur aus schlechte Trinker. Aber als Züchter muss ich meine
Kitten an verschiedene Futtersorten gewöhnen, denn ich kann den Käufern
unmöglich vorschreiben, was sie füttern müssen. Ich kann
nur Hilfestellung und Anregungen geben.
Verwenden Sie, wenn Fertigfutter, dann gutes Markenfutter, auf Dauer wird
es der Gesundheit Ihrer Katze zuträglich sein.
Seit Anfang 2008 verfüttere ich auch rohes Fleisch, gerne gefressen
wird Hühnerbrust und Putensteak/Putenschnitzel, auch in größeren
Stückchen. Frischen rohen Fisch und Rind habe ich noch nicht an die
Katze gebracht - schade. Denn gerade in Rinderherz ist viel Taurin, für
die Katze lebenswichtig, da sie es nicht selber herstellen kann. Taurin
bekommt man aber auch als Zusatz zu kaufen, in web- oder barf-shops.
Ich bin hartnäckig und versuche es immer wieder
mit anderen Fleischsorten. Mit der Zeit wird man richtig kreativ ;). Leider
konnte ich noch nicht alle Miezen für das Rohfleisch begeistern.
Der neuste Trick: Ich schneide das rohe Fleisch in Mini-Stückchen
und mische es unter ein stark riechendes Dosenfutter, z.b. Fisch. Das
funktioniert! So haben sie auch das vorher angebratenen Schweinefilet
gefressen. Schweinefleisch sollte man möglichst nicht roh geben wegen
der Aujez. Krankheit.
In der Umstellungsphase auf rohes Fleisch muss man die Katzen ein wenig
überlisten. Sie sind ungleich schwerer umzustellen als beispielsweise
Hunde. Möglicher weise sollte man das Fleisch auch erst im Wasserbad
leicht erhitzen und dann nach und nach erst auf Roh umstellen. Gemüse,
Obst und Getreide werden nur in geringem Anteil benötigt, da Katzen
Fleischfresser sind und in der freien Natur dieses nur über die Beutetiere
zu sich nehmen. Diese haben dann selbiges schon im Magen vorverdaut. Also
sollte Gemüse oder Obst zerkleinert werden vor Fütterung und
wenn überhaupt Getreide, dann gekocht. Ob Katzen auch gepopptes Getreide
fressen, müsste man ausprobieren. Für Hunde gibt es gepopptes
Getreide, aber in grossen Packungen.
Wenig Erfolg hatte ich bei meinen Katzen mit tiefgefrorenem Futter für
Hunde, es wurde kaum gefressen. Auch Hackfleisch habe ich noch nicht an
die Katze gebracht.
Wichtig ist es, sich näher mit Ernährung auseinander zu setzen,
bevor man irgendwelche Änderungen einführt.
Ich rate von übermäßigem Füttern von sog. Leckerlis
ab. Dort sind oft Zusatzstoffe enthalten, die der Katze nicht gut tun.
Ich habe hier schon erlebt, daß nach übermäßigem
Genuß erbrochen wurde oder Durchfall aufgetreten ist. Hin und wieder
ist es aber in Ordnung, wenn die Katze eine kleine Belohnung in Form eines
Leckerlis bekommt.
Füttern Sie Jungtieren oder säugenden Kätzinnen kein rohes
Hackfleisch oder Ei. Da der Metzger die Maschine, mit der Hackfleisch
hergestellt wird, nicht nach jedem Gebrauch säubert, ist eine Infektion
mit Toxoplasmose-Erregern auch beim Kauf von Rinderhack möglich.
Für erwachsene Tiere ist diese Infektion nicht so tragisch, wohl
aber für Jungtiere. In rohem Ei können Salmonellen sein, deshalb
rate ich von Verfüttern von rohem Eigelb nach der Geburt dringend
ab.
PKD
Bei PKD bilden sich Zysten an den Nieren, aber auch an der Leber.
Diese Krankheit kann man durch Schall beim Fachtierarzt ausschliessen
oder erkennen. Ein Tier, das PKD hat, zeigt diese auch. PKD ist also keine
rezessive Krankheit. Ein Schall ist sinnvoll, wenn das Tier ca. ein Jahr
alt ist. Dann ist der Test auch relativ aussagekräftig.
letzte Überarbeitung 03/2010
© s.
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