Tip 3 - Einrichtung/Gesundheit/Ernährung


 
 
 


Egal, ob Sie eine Katze beim Züchter, im Tierheim oder bei Bekannten erwerben, nachfolgender Text soll Ihnen ein paar wichtige Dinge mit auf den Weg geben.

Einrichtung

Bevor eine Katze einzieht, sollten Sie folgende Dinge angeschafft haben:

eine Katzentoilette, ein Schäufelchen, um die Toilette zu säubern, Katzenstreu
Futterschüsselchen für Futter und Wasser, evtl. ein Tablett oder Set, auf das sie das Futter stellen können
Naßfutter, Rohfleisch (Trockenfutter?)
einen stabilen Kratzbaum, um die Möbel zu schonen, und um der Katze die Möglichkeit zu geben, ihren Trieb, in die Höhe zu klettern und die Krallen abzuwetzen, ausleben zu können
eine Bürste oder einen Kamm zur Unterstützung bei der Fellpflege

das ein oder andere Spielzeug, das können Fellmäuschen sein, ein Spielangel, kleine Bällchen, sie können auch selber etwas nähen oder basteln.

Impfungen und Gesundheit

Wenn Sie eine Katze ausgesucht haben, fragen Sie nach dem Impfpass. Eine Katze sollte minimum gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft sein, eine reine Wohnungskatze muß nicht gegen Tollwut geimpft werden. Wenn Sie beim Züchter kaufen, sollte eine Erstimpfung gegen Tollwut aber vorhanden sein.

Außerdem sollten Sie gegen Leukose impfen, da man Viren auch mit den Schuhen in die Wohnung tragen kann. Vorher ist ein Test vom TA zu machen, ob Ihre Auserwählte Leukose-frei ist, es sei denn, die Katze kommt aus einem sicher leukosefreien Zuhause.
Es gibt einen Schnell-Test (10 Min. Wartezeit beim Tierarzt), mit dem man die Virämie nachweisen kann, ganz sicher ist dieser Test aber nicht. Viel besser ist ein Bluttest, der natürlich aufwendiger und teurer ist und auf dessen Ergebnis Sie 1 bis 2 Tage warten müssen. Vom Leukose-Virus weiß man heute, daß es Katzen gibt, die eine Infektion mit demselben durchmachen und ihn besiegen. Manche dieser Katzen besiegen den Virus tatsächlich, andere aber behalten ihn im Körper und können ihn ausscheiden. Diese Ausscheider kann man bislang nicht durch einen Test ermitteln.
Auch gibt es Katzen lt. jüngerer Forschung, die den Virus in einem einzelnen Organ, z.b. Auge, Zitze oder im Knochenmark speichern. Um einigermassen sicher zu sein, sollte man zukünftig als Züchter einen PCR-Test vom Blut machen lassen.
Impft man in eine Katze Leukose hinein, die bereits infiziert ist, aber keine klinischen Symptome zeigt, bricht die Krankheit in aller Regel erst recht aus. Deshalb nochmal: Vor einer Impfung unbedingt testen lassen!

Desweitern gibt es Impfungen gegen Fip und Chlamydien, deren Wirksamkeit und Nutzen nicht von allen TA gleich eingeschätzt werden. Da ich selber mit der Chlamydien-Impfung schlechte Erfahrung gemacht habe, impfe ich nicht mehr. Eine meiner Katzen erkrankte nämlich nach der Impfung mit einem sog. Kombi-Impfstoff (gegen Schnupfen, Seuche, Leukose und Chlamydien) an Chlamydien. Eine Chlamydien-Imfektion äußert sich u.a. in Niesen, Schnupfen und eitriger Bindehautentzündung, ein Nachweis ist per Abstrich möglich. Chlamydien müssen mit hochdosiertem Antibiotika behandelt werden, ein Gang zum Tierarzt ist unausweichlich.
Es gibt auch eine Impfung gegen Fip, deren Wirksamkeit sehr umstritten ist, da man davon ausgehen muß, daß die meisten Katzen schon infinziert sind, wenn sie geimpft werden. Alternativ hierzu gibt es eine homöophatische Impf-Nosode. Bis dato gibt es keinen Test, um Fip bei einer gesunden Katze nachzuweisen. Aufschluß über den Gesundheitszustand der Katze gibt bislang nur ein sog. großes Blutbild. Die Höhe des Titers allein sagt nichts über eine mögliche Fip-Erkrankung aus, da es Tiere mit Titer null gibt, die an Fip sterben, darin sind sich die Fachleute einig. Zu Fip laufen und liefen viele Studien. Fip wird durch-Viren ausgelöst. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, gibt es allophatisch meist keine Heilung. Eher noch hat die Naturheilkunde manchem Tier eine Heilungschance zu bieten.
Ein bekannter Virologe empfiehlt hingegen folgende Maßnahmen zur Vermeidung von Fip: Streßfreie Umgebung, Haltung der Katzen in kleinen Gruppen, Säuberung der Katzentoilette zwei mal täglich, da die Ansteckung über die im Kot ausgeschiedenen Viren erfolgt.
Der Ausbruch von Fip kann sich über mehrere Monate hinziehen. Früher gab es häufig die sog. feuchte Form, die mit Flüssigkeits-Ergüßen in den Bauchraum einherging. Das sah man am vermehrten Bauchumfang und konnte auch mittels Punktion eine Fip diagnostizieren (gelbe, klebrige Flüssigkeit).
Heute gibt es immer mehr atypische Verläufe und die sog. trockene Fip. Im Endstadium äußert sich die Erkrankung in etwas so: Die Tiere werden apathisch, freßen nicht mehr, sie können sich erbrechen, sie können eine Gelbsucht entwickeln, sie haben flüssigen Durchfall, normale Medikammente schlagen nicht an. Manche haben in den Augen Ablagerungen. Wird in diesem Stadium ein großes Blutbild gemacht, dann verändern sich ganz gravierend die Blutwerte.
Außerdem weiß man, daß eine Katze, die eine Fip-Infektion durchmacht, hohe Mengen an Viren mit dem Kot auscheidet. Man kann eine Kot-Tupfer-Probe machen und mittels PCR nachweisen, ob Viren ausgeschieden wurden oder nicht. Leider ist es noch nicht möglich, die Menge der Viren zu bestimmen, sondern nur, ob oder ob keine Viren ausgeschieden werden.

Als Ursache für Durchfall kommt auch anderes in Betracht, z.B. Toxoplasmose, Bakterien, Wurmbefall, etc. Nicht jede Katze, die Durchfall hat, ist an Fip erkrankt.


Überprüfen Sie das Fell auf Parasiten (Milben, Flöhe), Flöhe verursachen oft Hautiritationen, fahren Sie der Katze mit den Fingern über die Haut, dann merken Sie, wenn da was nicht stimmt. Flöhe kann man mit sog. "Spot on" - Lösungen, die beim Tierarzt erhältlich sind, behandeln. Evtl. ist auch eine Behandlung der Umgebung mit einen Spray notwendig. Es gibt auch ein Medikament beim Tierarzt, das die Entwicklung der Flohlarven verhindert, kann durch Injektion oder oral gegeben werden.
Nach der Behandlung sollten Sie die Katze entwurmen, auch gegen Bandwurm, da er von den Flöhen übertragen werden kann. Sind kahle Stellen oder Krusten auf den Ohren, Finger weg von dieser Katze, möglicher weise hat sie Pilz, das ist auch für Menschen ansteckend und muß über einen längeren Zeitraum mit Fungiziden äußerlich und innerlich konsequent behandelt werden. Aber ganz klar: Pilz ist behandelbar. Es gibt eine gut verträgliche und bezahlbare Impfung von der Fa. Riehmser, die Pilz ausheilt und vor ihm schützt. Eine Umgebungsbehandlung ist mit einem Ozon-Gerät möglich, übrigens werden damit auch unagenehme Gerüche und sämtliche Mirkoroganismen, z.b. Milben oder Floheier, beseitigt.
Schauen Sie auch in die Ohren des Tieres, dicke, schwarze Borken deuten auf Ohrmilben-Befall hin, dieser kann aber relativ einfach mit einer Lösung, die ins Ohr geträufelt wird, behandelt werden.
Ein weiteres Anzeichen hierfür ist ständiges Kratzen an den Ohren. Auch hier muß über mehrere Wochen behandelt werden, um auch die Larven zu erwischen.

Sollte Ihre Katze ein Freigänger sein, empfehle ich das Implantieren eines sog. Mikro-Chip, der unter die Haut gesetzt wird, mein Tierarzt macht das am liebsten gleichzeitig mit der Kastration. Grundsätzlich ist ein Mikro-Chip natürlich auch ohne Narkose setzbar, die heutige Generation Mikro-Chip ist sehr klein. Er erleichtert Ihnen als Liebhaber mit einer Freigänger-Katze das Auffinden der Katze, sollte Sie sich verlaufen. Bei Zuchtkatzen, die ins Ausland reisen, muß gechipt werden, auch ist er für Untersuchungen wie HCM- und PKD - Schall zwingend erforderlich.

HCM

Da ich eine Katze (Ellinor) in der Zucht habe, deren Mutter (Akiulina) HCM positiv getestet wurde, möchte ich kurz auf HCM eingehen. HCM ist eine Erkrankung des Herzens, die es nicht nur bei den Sibirern, sondern bei allen Katzen, auch bei anderen Arten gibt. Es gibt eine erbliche Form und eine erworbene, die durch eine nicht bemerkte Infektion entsteht. Die auf HCM bzw. Ultraschall-Diagnostik spezialisierten Tierärzte können beide Formen unterscheiden.

Akiulina hat eine Sondernform von HCM, Fokale Hypertrophie. An dieser Form von HCM sterben Katzen i.d.R. nicht und sie erleiden auch keine großen Lebensbeeinträchtigungen. Dennoch ist dies keine Freigabe, mit so einer Katze zu züchten und die Kastration ist meiner Ansicht nach unabwendbar. Dadurch, daß meist keine Probleme auftreten, wird sie vom Besitzer auch nicht bemerkt. Akiulina wurde jedenfalls konsequenterweise kastriert.
Die Chance, daß die Kitten aus einer Verpaarung mit einer solchen an HCM erkrankten Katze gesund sind, sind immer hin
50 : 50, wenn der andere Elternteil gesund ist oder war. Genau das ist bei Ellinor der Fall, Bastijan von der Taimyr ist HCM negativ geschallt worden und so wie es aussieht, ist der Kelch an ihr vorbei gegangen.

Ich habe meine Ellinor schon früh, nämlich innerhalb von vier Wochen, nachdem ich von Akiulina´s Befund erfahren hatte, mit knapp 2 Jahren auf HCM schallen lassen. Die untersuchende Ärztin Dr. Schlieter erklärte mir, daß man eine Fokale Hypertrophie schon in diesem Alter sehen würde. Außerdem würden sich die Wissenschaftler bei dieser HCM-Form noch darüber streiten, ob sie erblich ist oder nicht. Dr. Schlieter hat übrigens Akiulina und Ellinor geschallt. Ellinor ist, wie bereits geschrieben, HCM negativ. Keines der Nachkommen von Akiulina hat bis heute eine HCM entwickelt..
Leider ist das noch kein Grund für totale Entwarnung, da HCM ein bis zwei Generationen überspringen kann, bis sie sich wieder zeigt. Bzw. vielmehr wird von den Kardiologen vermutet, dass die Formen so leicht sind, dass sie nicht erkannt werden.
Aktuell gibt es aber keinen Grund, mit dieser Linie nicht zu züchten. Längst nicht alle Katzen aus gefährdeten Linien sind geschallt, eine Zusammenarbeit der Züchter gibt es nur teilweise, und die Praxis, Katzen erst ab 3 Jahren nach einem ersten negativen HCM-Schall einzusetzen, der dann auch noch keine 100 % Sicherheit bietet, ist schlicht nicht praktikabel.

Bei HCM ist es leider nicht so einfach wie bei PKD. Da bei den Sibirern bislang vergleichsweise wenige Tiere betroffen sind, habe ich die Hoffnung, daß viele Züchter wachgerüttelt wurden, ihre Zuchtkatzen schallen lassen und wir somit das Schreckgespenst HCM ganz schnell aus der Zucht Sibirischer Katzen verbannen können. Denn eine Katze, die selber HCM hat oder die Kitten geboren hat, die später an erblicher HCM erkrankten, gehört definitiv aus der Zucht. Fatal ist mit Sicherheit die Verpaarung von zwei nicht wissentlich HCM positiven Katzen.

Wie HCM genau vererbt wird, ist bislang noch nicht abschließend geklärt. Viele ausführliche Infos und Erklärungen zu HCM finden sie auf Pawpeds und auf einer Seite der Tierklinik München, die Links, auch zu einer Datenbank über die getesteten Sibis in Deutschland finden Sie auf meiner Freunde-Seite.

Für den Freiburger Raum kann ich Dr. Susanne Schlieter nur wärmstens für Ultraschall-Untersuchungen jeder Art empfehlen, sie ist sehr kompetent und kann auch dem Laien Fachbegriffe verständlich erläutern. Sie ist spezialisiert auf Kardiologie, Internistik und Ultraschalldiagnostik, und hat Räume in der Kleintierpraxis von Gramm in der Glümerstr. in Freiburg. Ihre Kontaktdaten finden sich ebenfalls auf Pawpeds.com.

Futter

Naßfutter, Wasser. Trockenfutter stehen bei uns immer zur Verfügung. Naßfutter gibt es zwei bis drei mal täglich, je nach dem, wenn wir Jungtiere haben, auch öfter. Diese freßen mehrmals täglich kleinere Mengen.
Seit einiger Zeit beschäfitge ich mich mit der Ernährung von Katzen und habe einige Futtersorten angeschafft, die auf einen hohen Anteil von Getreide verzichten, ebenso auf Geschmacks- und Konservierungsstoffe. Leider gibt es dieTrocken-Futter-Sorten nicht im Laden vor Ort, sondern ich muss es im Internet bestellen.
Am liebsten würde ich ganz auf Trockenfutter verzichten, denn Katzen sind von Natur aus schlechte Trinker. Aber als Züchter muss ich meine Kitten an verschiedene Futtersorten gewöhnen, denn ich kann den Käufern unmöglich vorschreiben, was sie füttern müssen. Ich kann nur Hilfestellung und Anregungen geben.

Verwenden Sie, wenn Fertigfutter, dann gutes Markenfutter, auf Dauer wird es der Gesundheit Ihrer Katze zuträglich sein.

Seit Anfang 2008 verfüttere ich auch rohes Fleisch, gerne gefressen wird Hühnerbrust und Putensteak/Putenschnitzel, auch in größeren Stückchen. Frischen rohen Fisch und Rind habe ich noch nicht an die Katze gebracht - schade. Denn gerade in Rinderherz ist viel Taurin, für die Katze lebenswichtig, da sie es nicht selber herstellen kann. Taurin bekommt man aber auch als Zusatz zu kaufen, in web- oder barf-shops.

Ich bin hartnäckig und versuche es immer wieder mit anderen Fleischsorten. Mit der Zeit wird man richtig kreativ ;). Leider konnte ich noch nicht alle Miezen für das Rohfleisch begeistern. Der neuste Trick: Ich schneide das rohe Fleisch in Mini-Stückchen und mische es unter ein stark riechendes Dosenfutter, z.b. Fisch. Das funktioniert! So haben sie auch das vorher angebratenen Schweinefilet gefressen. Schweinefleisch sollte man möglichst nicht roh geben wegen der Aujez. Krankheit.
In der Umstellungsphase auf rohes Fleisch muss man die Katzen ein wenig überlisten. Sie sind ungleich schwerer umzustellen als beispielsweise Hunde. Möglicher weise sollte man das Fleisch auch erst im Wasserbad leicht erhitzen und dann nach und nach erst auf Roh umstellen. Gemüse, Obst und Getreide werden nur in geringem Anteil benötigt, da Katzen Fleischfresser sind und in der freien Natur dieses nur über die Beutetiere zu sich nehmen. Diese haben dann selbiges schon im Magen vorverdaut. Also sollte Gemüse oder Obst zerkleinert werden vor Fütterung und wenn überhaupt Getreide, dann gekocht. Ob Katzen auch gepopptes Getreide fressen, müsste man ausprobieren. Für Hunde gibt es gepopptes Getreide, aber in grossen Packungen.

Wenig Erfolg hatte ich bei meinen Katzen mit tiefgefrorenem Futter für Hunde, es wurde kaum gefressen. Auch Hackfleisch habe ich noch nicht an die Katze gebracht.

Wichtig ist es, sich näher mit Ernährung auseinander zu setzen, bevor man irgendwelche Änderungen einführt.

Ich rate von übermäßigem Füttern von sog. Leckerlis ab. Dort sind oft Zusatzstoffe enthalten, die der Katze nicht gut tun. Ich habe hier schon erlebt, daß nach übermäßigem Genuß erbrochen wurde oder Durchfall aufgetreten ist. Hin und wieder ist es aber in Ordnung, wenn die Katze eine kleine Belohnung in Form eines Leckerlis bekommt.

Füttern Sie Jungtieren oder säugenden Kätzinnen kein rohes Hackfleisch oder Ei. Da der Metzger die Maschine, mit der Hackfleisch hergestellt wird, nicht nach jedem Gebrauch säubert, ist eine Infektion mit Toxoplasmose-Erregern auch beim Kauf von Rinderhack möglich. Für erwachsene Tiere ist diese Infektion nicht so tragisch, wohl aber für Jungtiere. In rohem Ei können Salmonellen sein, deshalb rate ich von Verfüttern von rohem Eigelb nach der Geburt dringend ab.

PKD

Bei PKD bilden sich Zysten an den Nieren, aber auch an der Leber. Diese Krankheit kann man durch Schall beim Fachtierarzt ausschliessen oder erkennen. Ein Tier, das PKD hat, zeigt diese auch. PKD ist also keine rezessive Krankheit. Ein Schall ist sinnvoll, wenn das Tier ca. ein Jahr alt ist. Dann ist der Test auch relativ aussagekräftig.

letzte Überarbeitung 03/2010

© s.